Alrowili Farm

Riad haben wir hinter uns gelassen. Unser nächstes Ziel ist Al Ula Richtung Norden. 1.045 Kilometer müssen wir fahren um das Ziel zu erreichen. Ein Großteil der Autobahn führt durch die Wüste. Da wir diese Etappe nicht an einem Tag schaffen haben wir uns auf der Hälfte der Strecke einen ruhiges Plätzchen ausgesucht um dort zu übernachten. Da seit heute das Beifahrerfenster nicht mehr zu schließen ist habe ich versucht den Schaden selber zu beheben. Leider ohne Erfolg. Kurz vor der Dämmerung kommt ein netter Herr mit seinem Pickup vorbei und fragt uns ob es Probleme gibt. Wir erzählen von unserem Fenster und das wir hier 1 Nacht stehen wollen. Wir sprechen kurz miteinander und anschließend lädt Mohammed uns ein mit auf seine Farm zu kommen. Wir seien herzlich willkommen. Wir bedanken uns und folgen ihm auf seine Farm. Auf der Farm angekommen werden wir durch sein Haus geführt. Er zeigt uns alles und bietet uns an, dass wir alles nutzen können, gerne auch 2 bis 3 Tage. Es sei ihm eine Ehre! Danach bittet er einen seiner Hofangestellten, Abendessen zuzubereiten. Bis zum Essen trinken wir Tee, essen Datteln und plaudern über arabische Kultur und Gastfreundschaft und das Projekt „Neom“. Ein zweiter Angestellter spielt derweil mit unseren Kindern. Mohamed war in hoher Funktion bei der saudischen Nationalgarde beschäftigt. Die Aufgabe der Nationalgarde ist der Schutz der Königsfamilie, der Heiligen Stätten sowie die Unterbindung innerer Unruhen. Nun ist er seit ca. 1 Jahr in Rente mit 56. Er lehrt nebenbei noch an der Universität und hat sich vor einem Jahr die Farm zugelegt um dort seine Rentenzeit im Kreis seiner Familie zu verbringen. Anschließend essen wir gemeinsam die arabischen Köstlichkeiten. Nachdem die Kinder im Bett sind führen wir unsere Gespräche fort. Für den nächsten Tag organisiert er jemanden der uns mit der Reparatur der Scheibe hilft. Zwischendurch verschwindet Mohamed zweimal zum beten. Weiterhin dürfen wir unseren LKW mit hofeigenem Diesel betanken, wenn wir wollen. Schließlich arbeitet er uns eine Route mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten bis zur jordanischen Grenze aus die wir unbedingt fahren sollen. Wir sind sprachlos, mit welcher Offenheit und Gastfreundschaft wir empfangen werden. Gastfreundschaft ist fester Bestandteil der arabischen Kultur. Das wurde uns auch schon von anderen Reisenden erzählt. Heute durften wir es glücklicherweise selbst erleben. 


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