Seit gestern sind wir im Oman. Die Grenzanlagen mitten in der Wüste waren gigantisch. Alles war sehr sauber und aufgeräumt. Der Grenzübertritt war sehr unkompliziert. Nach ca. 50 Minuten war alles erledigt. Alle Grenzbeamten waren sehr freundlich. Die Kinder haben sogar einige Trinktütchen Erdbeermilch und 10 kleine Kuchen geschenkt bekommen. Das haben wir so noch nie erlebt. Das Visum „on arrival“ ist für 30 Tage gültig und kann überall im Land verlängert werden. Kurz vor Grenzübertritt haben wir noch für 21 Eurocent pro Liter Diesel voll getankt. Im Oman wird es mit ca. 60 Eurocent pro Liter Diesel dann wieder deutlich teurer. Unser erster Stop hat uns nach Bahla geführt. Dort haben wir auf dem Parkplatz an der Festung Bahla übernachtet und diese am nächsten Morgen besichtigt. Die Festung ist zusammen mit dem Ort Bahla von einer elf km langen Stadtmauer umgeben. Das genaue Baudatum ist unbekannt, wird jedoch auf das 17. Jahrhundert geschätzt. Auch die Erbauer sind nicht bekannt. 1987 wurde die Festung als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Damit verbunden wurde auch eine Restaurierung der sehr anfälligen Anlage gestartet. Seit 2014 kann die vorbildlich restaurierte Festung wieder besichtigt werden. Auf dem Parkplatz wurden wir seitens der Anwohner mit einem Teller Wassermelone versorgt verbunden mit einem herzlichen Willkommensgruss. Da ist man glatt sprachlos mit welcher Gastfreundschaft und welchem Respekt man hier als Gast empfangen wird. Heute sind wir noch zur nahegelegenen Festung von Jabrin gefahren um auch diese toll restaurierte Burg zu besichtigen. Hier treffen wir seit langem mal wieder auf Touristen, insbesondere Deutsche. Am Nachmittag sind wir nach Misfat Al Abriyeen gefahren. Dort übernachten wir auf einem ruhigen Parkplatz in einer Höhe von 1.000 Metern. In der Nacht soll es sich auf 9 Grad abkühlen. Das kennen wir seit langem nicht mehr. Misfat Al Abriyeen gilt als das schönste Dorf des Omans.
Es ist ein sehr gut erhaltenes, 500 Jahre altes Dorf am Hang eines Gebirges. Zu sehen sind alte Häuser aus Lehm und Palmwedeldächern sowie landwirtschaftliche Terrassen, die noch von den Einheimischen genutzt werden. Die sogenannten Afladsch sind Bewässerungssysteme im Oman, die in dem regenarmen Wüstenstaat eine ganzjährige Wasserversorgung ermöglichen. Dieses System ist einzigartig in den arabischen Staaten. Das Wasser wird über Kanäle, die oft mehrere Kilometer lang sind, unter Ausnutzung des Gefälles von den Quellen zu den Dörfern und Städten geleitet und dort verteilt. Es wird zur Versorgung der Menschen und für die Landwirtschaft genutzt. Heute sind insgesamt noch etwa 3.000 – 4.000 solcher Bewässerungssysteme mit einer Gesamtlänge von weit über 1.000 Kilometern in Gebrauch. In diesem Dorf konnten wir ein System bewundern.