Werkstatt Riad

Zuletzt waren wir davon ausgegangen dass wir vorgestern Mittag wieder weiterfahren können. Der Tausch des Luftpressers dauerte dann aber doch einen ganzen Tag. Der Luftpresser war defekt weil Rost von innen den Zylinder beschädigt hat, was mit langen Standzeiten zu tun hat. Das Fahrzeug der Bundeswehr wurde vor Übernahme in 10 Jahren ca. 7.000 km gefahren, kein Wunder… Da beim Tausch auch das Kühlwasser abgelassen werden muss, musste dieses nach den Arbeiten auch wieder eingefüllt werden.  Leider entstand dann ein weiteres Problem. Die erste Diagnose war Generator defekt, da es komische Geräusche beim Starten des Motors gab. Der Generator war nicht defekt. Die zweite Diagnose war Wasserpumpe defekt, obwohl diese erst 4 Monate alt ist (getauscht bei der Kühlerreinigungsaktion in Pretoria). Das Kühlwasser verteilte sich nicht im Motorraum. Also wurde die Pumpe ausgebaut und auf Funktion überprüft. Ergebnis: Pumpe funktioniert. Wieder eingebaut aber Kühlwasser verteilte sich trotzdem nicht. Die dritte Diagnose war Thermostat defekt. Altes Thermostat ausgebaut und gegen neues getauscht. Kühlwasser verteilte sich nach wie vor nicht. Ratlosigkeit machte sich breit, Werkstattchef und diverse andere Mitarbeiter waren plötzlich mit an der Fehlersuche beteiligt. Parallel hatte ich Foren zu dem Thema im Internet durchstöbert. Dort wurde darauf hingewiesen das bei unserem Atego ein Problem mit Luft im  Kühlsystem besteht. Es kann passieren dass aufgrund der Luft im Kühlsystem die Verteilung des Wassers bei Neubefüllung verhindert wird. Eine selbstständige Entlüftung findet dann nicht statt. Ich habe den Mechanikern den Hinweis mit der Luft gegeben, zeitgleich kamen sie selber drauf. Nun muss man fairerweise sagen, dass das Modell Atego hier in Saudi Arabien so gut wie nicht gefahren wird. In Saudi Arabien werden andere Modelle gefahren. Deshalb war den Mechanikern diese Eigenart nicht bekannt. Das Wasser wurde dann schrittweise eingefüllt und das funktionierte dann. Den heutigen Tag haben somit auch noch in der Werkstatt verbracht. Insgesamt haben wir nun drei Nächte Werkstattcamping gemacht. Aber das kannten wir ja schon von unserer letzten Reise. Alle waren sehr freundlich und haben sich wirklich bemüht. Den Kindern wurde mittags immer Pudding gebracht 😀. Interessant ist auch noch das in der Werkstatt so gut wie keine Araber arbeiten sondern meist Afrikaner. Die Araber sitzen meist nur auf den gehobenen Positionen. Morgen werden wir dann unsere Fahrt Richtung Oman fortsetzen, wenn es keine weiteren Probleme gibt 😳. Riad werden wir auf der Rückfahrt nochmal besuchen denn es gibt hier noch einiges zu sehen. 


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