Vorgestern haben wir nach einer langen Fahrt noch an einem Spielplatz angehalten, da die Kinder mal Bewegung brauchten. Überall im Land gibt es schöne und große Spielplätze mit angrenzenden Picknickplätzen. Am Wochenende (hier Freitag und Samstag) werden die Plätze von den Familien genutzt. Es herrscht ein buntes Treiben mit Getränke – und Essensständen. Hier haben wir auch direkt übernachtet. In Saudi Arabien gibt es keine Campingplätze, da Campen hier eher unbekannt ist. Die einzigen die in großen Wohnanhängern leben sind die Kameltreiber. Wo Kamele herumlaufen sieht man meist auch den Wohnanhänger des Besitzers stehen. So werden wir in den nächsten Wochen immer „wild“ übernachten. Das spart einiges an Platzhebühren. Diesel ist ebenfalls sehr günstig, bleiben derzeit nur noch die Kosten für Lebensmittel 😀. Gestern sind wir zum Edge of the World gefahren. Die letzten 20 Kilometer waren anspruchsvolle Offroadstrecke. Aber wir wurden mit einer spektakulären Aussicht auf das Tal und die Felsen nebst Sonnenuntergang belohnt. Ganz einsam in den Bergen haben wir übernachtet.
Edge of the World, auch Jebel Fihrayn genannt, liegt etwa 90 km von der saudi-arabischen Hauptstadt Riad entfernt. Der Hang ist Teil der Felswand Tuwaiq, welche sich über 600 km durch Saudi-Arabien zieht. Einst blickte man von hier aus auf die alte Händlerroute, welche auf der Arabischen Halbinsel vom Jemen in den vorderen Orient nach Persien verlief. Die mühevolle Anfahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt! Gestern morgen haben wir festgestellt das an irgendeiner Stelle am Wohnmobil Öl austritt. Die Stelle konnten wir schell identifizieren. Um die Undichtigkeit zu beheben sind wir heute vom Edge of the World nach Riad gefahren um bei Mercedes vorstellig zu werden. Es muss der Luftpresser (sorgt für den erforderlichen Luftdruck beim Bremsen) getauscht werden. Bei der Gelegenheit wird dann gleich noch ein Ölwechsel gemacht denn Öl, wen wundert es, ist hier auch sehr günstig. Da alle Teile vorrätig sind können wir morgen Mittag weiter fahren. Heute reichte die Zeit leider nicht mehr weil wir erst nach Mittag angekommen sind. Wir dürfen auf dem Betriebsgelände übernachten, und morgen früh sind wir die ersten in der Werkstatt, also alles perfekt! Der Service hier bei Mercedes war, wie bereits in Pretoria, perfekt. Hier ist der Kunde noch König!