Al Wahbah Crater

In Jeddah haben wir noch Motoröl besorgt. Dabei sind wir in ein Industriegebiet gefahren was ein wenig an manche Landstriche von Afrika erinnerte. Viel Dreck, viele nicht fertiggestellte oder verfallene Gebäude, kaputte Straßen… Beschämend für eines der reichsten Länder der Welt (Platz 24). Danach haben wir noch einen Supermarkt zum Auffüllen unserer Vorräte besucht. Hier bekommt man alles was das Herz begehrt. Danach wollten wir noch in den 170 km entfernten Ort Taif fahren und dort übernachten. Auf der Strecke sind wir an Mekka vorbei gefahren. Mekka liegt in einem Wüstental im westlichen Saudi-Arabien und ist die heiligste Stadt des Islams, da sie der Geburtsort des Propheten Mohammed und des Glaubens selbst ist. Das Betreten der Stadt ist nur Muslimen erlaubt, von denen sich alljährlich Millionen zur Pilgerfahrt Haddsch einfinden. So durften wir Mekka auch nicht durchfahren da wir keine Muslime sind. Dies wird durch die Polizei überwacht. Deshalb mussten wir einmal umkehren. Der weitere Weg führte uns dann Richtung Berge. Da unser Fahrzeug zu groß ist durften wir nicht durch die Berge fahren. Wir mussten nochmals umkehren und eine andere Route wählen. Um diese zu erreichen mussten wir ein kleines Stück (800 Meter) durch die nur Muslime vorbehaltene Sperrzone in Mekka. Die Alternative wäre ein Umweg von ca. 200 km gewesen. Am Checkpoint wurden wir wieder gefragt ob wir Muslime seien, was wir verneint haben (wir wollten ehrlich sein denn wer weiß was es für Konsequenzen hat, wenn man als Christ enttarnt wird). Das findet man hier sicher nicht lustig. Nachdem wir versucht hatten unser Problem zu erklären musste der Polizist erst mal seinen Vorgesetzten anrufen und fragen ob wir die 800 Meter bis zur Ausfahrt als Allemanis durchfahren dürfen. Polizisten können in der Regel kein Englisch, was das Ganze sehr kompliziert macht. Am Ende hatten wir Glück und durften passieren, allerdings mit dem strengen Hinweis auch tatsächlich abzubiegen. Wieder mal Glück gehabt. Ganz Mekka ist von hohen Mauern umgeben. Um Mekka herum gibt es eine 12 spurige Umgehungsstraße, zahlreiche riesengroße Gelände zum Campieren und eine genaue Beschilderung wo wer hin muss. Hierbei wird nach der weltweiten Herkunft der Muslime unterschieden. Dies lässt erahnen was hier los ist wenn alle zum Haddsch kommen. Die 1 Million Pilger haben jährlich ein Zeitfenster von 5 Tagen um am Haddsch teilzunehmen. Der Koran sieht vor das jeder Muslim die Haddsch einmal im

Leben mitgemacht haben muss, da sie zu den 5 Grundpflichten des Islam gehört. Die 5 Grundpflichten sind das Glaubensbekenntnis, das Gebet (5 x am Tag), das Fasten, die Armensteuer und die große Pilgerfahrt nach Mekka. Mit über  2 Milliarden Angehörigen ist der Islam nach dem Christentum die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft. Aus den 170 km wurden durch die Umwege 240 km und wir verbrachten die Nacht erschöpft in einer Seitenstraße hinter einer Tankstelle, da wir den Ort nicht mehr erreichen konnten.  Nach einer erstaunlich ruhigen Nacht fuhren wir am nächsten Morgen zum Al-Wahbah-Krater.

Der Al-Wahbah-Krater ist ein Vulkankrater, der am westlichen Rand des Basaltplateaus Harrat Kishb in der Region Hejazi in Saudi-Arabien liegt. Das Harrat Kishb Plateau enthält viele Vulkankegel. Er ist 250 m tief und hat einen Durchmesser von 2 km. 

Die durch die Sonne schimmernden Salzschichten am Grund des kreisförmigen, wässrigen Kratersees beeindrucken. Im Sommer verdunstet das Wasser und verwandelt  sich in einen Sumpf. Hier konnten wir eine ruhige Nacht verbringen und hatten einen tollen Blick auf den Vulkankrater. Die Temperaturen gehen Nacht bis auf 11 Grad runter und betragen am Tag zwischen 20-26 Grad. Für uns ein sehr angenehmes Klima, was es hier nur im Winter gibt. Wir wollen nun zügig weiter in den Oman. Auf dem Rückweg vom Oman werden wir noch einige Städte und Sehenswürdigkeiten in Saudi Arabien besuchen. 


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