Pretoria hat, obwohl es die Hauptstadt Südafrikas ist, leider nicht viel Sehenswertes zu bieten. Die Stadt ist in einem eher ungepflegten und heruntergekommenen Zustand. Ausgenommen hiervon sind die diversen Einkaufsmalls und das beeindruckende und gepflegte Voortrekkerdenkmal, was ein wenig an das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig erinnert. Das Voortreekerdenkmal umfasst nicht nur das Denkmal als solches sondern es liegt auf einem weitläufigen Gelände mit netten Cafés, Infoständen und Kinderattraktionen. Zudem hat man einen tollen Ausblick auf Pretoria und die Umgebung. Voortrekker sind die burischen (Niederländer) Bewohner der Kapregion, die nach der britischen Annexion der Kaplolonie ab 1835 im Grossen Treck in Richtung Nordosten auswanderten. Zu den Auslösern des Trecks gehörten das offizielle Verbot der Sklaverei durch die Briten, das vielen Buren der Kapkolonie die Existenzgrundlage entzog, sowie die Abschaffung von Niederländisch als Amtssprache und Niederländisch und Afrikaans als Gerichtssprache, obwohl die meisten Buren die englische Sprache nicht beherrschten. Von 1835 bis 1841 wanderten etwa 12.000 Buren ins Landesinnere, um sich neues Farmland zu suchen. Diese Volkswanderung wurde als Großer Treck bezeichnet und die beteiligten Buren als Voortrekker. Die Voortrekker gründeten im Nordosten des heutigen Südafrikas die Burenrepubliken Transvaal, Oranje-Freistaat, Natalia und einige weitere kleinere Staaten. Der damalige König der Zulus Dingane sah die Vielzahl der ankommenden Siedler als Bedrohung. Er ließ eine Gruppe der Trekker bei Piet Retief massakrieren und eine weitere aus dem Hinterhalt angreifen. Der Kampf endete in der blutigen Schlacht am 16. Dezember 1883 mit der Niederlage der Zulus am Buffalo Fluß, der daraufhin in Blood River (Blutfluss) umbenannt wurde. Das Denkmal soll an die Schlachten erinnern. Andries Pretorius besiegte mit 464 Buren die fast 20.000 Mann starke Zuluarmee in der Schlacht am Blood River. Die Stadt Pretoria wurde nach dem Führer der Voortrekker benannt.