Wir sind seit drei Tagen in Antigua. Leider hatten wir mit unserer Hotelreservierung Pech. Das über Hotels.com gebuchte Zimmer stand bei unserer Ankunft leider nicht zur Verfügung obwohl wir eine verbindliche Bestätigung hatten. Sehr ärgerlich, da der Ort wegen den Osterfeierlichkeiten ausgebucht war. Wir konnten zum Glück noch eine andere Unterkunft finden, die auch noch etwas günstiger ist.
Antigua ist eine wirklich tolle Stadt, umrahmt von Vulkanen. Hier gefällt es uns wirklich sehr gut und es kommt keine Langeweile auf, da in den letzten drei Tagen rund um die Uhr Prozessionen stattfanden.
Die Semana Santa wird an keinem Ort in Lateinamerika so spektakulär inszeniert wie in Guatemalas alter Hauptstadt. In Antigua steigt das bei Weitem größte und pompöseste Osterfest auf dem Kontinent. Einfache Familien, die in den buntbemalten Häusern wohnen, bereiten stundenlang die Straßen-Ornamente aus bunten Blumen, gefärbten Sägespähnen und tausenden Blättern vor. Aus der Ferne hört man das Getrommel und Gebläse der Musikanten und das Gestampfte der vielen Menschen, die synchron immer einen Schritt vorwärts gehen, weil auf ihren Schultern der schwere Sarkophag Jesu lastet. Die Männer in lilafarbenden Kutten sind Stunden unterwegs und trotzen jedem Wetter – ob es regnet oder die Sonne scheint, die Prozession darf nicht unterbrochen werden. Und das Highlight für einen jeden Einwohner von Antigua ist es, wenn die Parade über ihren Alfombra – dem eben genannten Blüten-Teppich – führt, und dadurch im Prinzip gänzlich zerstört wird. Die schönen Straßenbildnisse sind nicht für die Ewigkeit gedacht, sondern sollen unter anderem auch Vergänglichkeit darstellen.