Weihnachtskonzert in Santiago de Queretaro

Von Dienstag vergangener Woche bis Samstag haben wir das Werkstattleben beobachten dürfen, selbstverständlich mit kostenloser Übernachtung auf dem rund um die Uhr bewachten Firmemparkplatz. Um auf das Gelände der Werkstatt zu gelangen wird man persönlich und das Fahrzeug genauestens überprüft, insbesondere der Inhalt des Kofferraumes wird schriftlich festgehalten. Ungefähr so, als würde man einen Bekannten im Gefängnis besuchen. Beim Verlassen des Geländes findet dann die gleiche Überprüfung statt. Sicherheit muss sein!! Dafür stehen aber nachts und am Wochenende die Türen der Büros sowie der Werkstatt alle sperrangelweit auf. Ein Sicherheitskonzept, das ich erst noch durchschauen muss…

Unsere Bekannten Julia und Tim trafen am Donnerstag ebenfalls mit Ihrem Iveco ein weil noch etwas am Motor geschweißt werden sollte. Eine Woche vorher waren die beiden auch schon zwei Tage da. Geschweißt wurde dann aber doch nicht, sondern es wurde mit einer Metallfolie abgedichtet. Dieser Vorgang dauerte dann doch den ganzen Tag, weil neben der Metallfolie eine leere Coladose zum Abdichten mit eingebaut wurde. Dies kam aber nur durch Zugall raus, da ein Stück der Dose am Rand zum Vorschein kam. Natürlich musste die Dose wieder ausgebaut werden, worüber die Mechaniker ein wenig pikiert waren. Der Wagen wurde aber am Abend fertig. Die Beiden übernachteten dann auch noch aus Solidarität auf dem Parkplatz der Werstatt, so dass wir den Abend mit ein paar Margaritas ausklingen ließen.

Die Erneuerung unseres Separfilters führte dazu dass unser Ursprungsproblem (Leuchten der Motorkontrolllampe) nun ständig auftrat und wir deshalb nicht mehr weiterfahren konnten. Auch eine Fahrt nach México City zu den Spezialisten wurde dadurch unmöglich. Am Donnerstag kamen dann die Spezialisten von Bosch aus México City in die Werkstatt, bauten die betroffenen Teile der Einspritzanlage aus und brachten diese dann nach México City zur Überprüfung und Wartung ins Labor. Freitags kamen Sie dann tatsächlich mit den überholten Teilen zurück und bauten diese bis kurz vor Mittenacht ein. Wir machten eine Probefahrt und freuten uns dass die Kontrolleuchte nun nicht mehr aufleuchtete. Der Fehler war behoben. Verursacht wurde der Fehler durch Verunreinigungen im Einspritzsystem.

Beim Einbau der Teile hatte ich mich allerdings schon darüber gewundert, dass bei bestimmten Dieselschlauchleitungen Sekundenkleber und Backpulver verwendet wurde, um diese abzudichten.

Die Leitungen, zum Teil aus Plastik, waren wohl beim Ausbau beschädigt worden. Wir bekamen dann den Hinweis dass dies nur provisorisch sei, und wir nach México City  kommen sollen um die Plastikteile kostenfrei gegen Metall auszutauschen. Diese Teile müssten aber extra angefertigt werden, weswegen ein direkter Einbau nicht möglich war. Da wir sowieso Richtung México City weiterfahren, war dies kein großer Umstand für uns, so dass wir einwilligten.

Am Samstag fuhren wir dann wieder in die City um einige Dinge zu erledigen und auch die Altstadt zu besuchen. Wie bereits zu erahnen ist, hielten die provisorischen Schlauchleitungen nicht und wir verloren auf der Fahrt recht viel Diesel, nicht nur einzelne Tropfen, sondern Bindfäden. Wir haben es dann noch bis zu dem bereits bekannten, sehr schönen Hotelparkplatz geschafft. Wenigstens hatten wird das Parkplatzgefängnis der Werkstatt verlassen können, wenn man dem Ganzem noch Positives abgewinnen möchte.

Am Sonntag haben wir dann die Altstadt besucht und waren wirklich begeistert. Im grossen Zentralpark fand dann am Abend auch noch ein kostenloses Weihnachtskonzert einer tollen Swing und Rock n Roll Big Band statt. Alle Weihnachtslieder wurden in Swing und Rock n Roll gespielt was wirklich beeindruckend war. Schön wäre noch ein Glühweinstand gewesen, denn es war seeehr kalt. Der Ort liegt 1800 Meter hoch und es wird abends recht kalt, in der Nacht teilweise unter 0 Grad. Auch hier ist Winter.  Da ich heute noch die Rechnung für die Werkstatt bezahlen musste, fuhr ich mit Uber  dorthin. Für zwei Tage Arbeit (2 Mechaniker)  inkl. Ölwechsel und Öl wurden 250 Euro fällig. Da kann man nicht meckern, das war sehr günstig!!

Da wir nicht weiterfahren können, kamen dann nochmal zwei Mechaiker mit auf den Hotelparkplatz, bauten die Sekundenkleber- und Backpulverteile aus um Sie heute noch nach México City zu Bosch per Kurier zu senden. Hier werden nun die Metallteile angefertigt und morgen wollen die Mechaniker aus México City die Teile wieder bringen und einbauen. Wir sind gespannt, rechnen aber eher mit Mittwoch. México City liegt 220 km entfernt… Was für ein Aufwand!


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