Auf unserem Weg nach Budapest sind wir am Staudamm „Eisernes Tor“ vorbeigefahren. Der bekannteste Taldurchbruch in Europa ist die über 100 km lange Kataraktenstrecke mit dem berühmten Eisernen Tor, die die Grenze zwischen Serbien auf der rechten und Rumänien auf der linken Donauseite bildet. Bis in gar nicht so ferne Zeiten versetzten die Katarakte mit ihren Strudeln und Stromschnellen die Schiffer in Angst und Schrecken. So manches Schiff zerschellte an steilen Felswänden, gefährlichen Unterwasserriffs oder wurde von mächtigen Wirbeln in die Tiefe gezogen. Um 1830 versuchte man, die gefährliche Strecke durch Felssprengungen etwas zu entschärfen. 1890 bis 1896 ließ Österreich-Ungarn einen 8 km langen Kanal durch die Stromschnellen vertiefen. Bei Bergfahrten kamen die Schiffe gegen die hohe Strömungsgeschwindigkeit allerdings nur mit Hilfe von Schleppschiffen voran.Später wurde eine Treidelbahn eingesetzt, die auf abenteuerlichen Brückenkonstruktionen an den Steilwänden entlang fuhr. 1964 beschlossen die Regierungen von Serbien und Rumänien den Bau des Kraftwerks Djerdap, um die Donau aufzustauen und die Passage durch die Kataraktenstrecke zu entschärfen. Beim Aufstau versanken 17 Ortschaften bis zu 40 Meter unter den heutigen Wasserspiegel; rund 25.000 Menschen mussten umgesiedelt werden. Dank der 1972 fertig gestellten, bis zu 70 Meter hohen Staudämme Djerdap I und Djerdap II mit den letzten Schleusen der Donau vor dem Schwarzen Meer verlor die Strecke ihren Schrecken, die Schifffahrt war nun problemlos möglich. Es entstanden der bis zu 5 km breite Djerdapsee, zwei Kraftwerke sowie Donauübergänge zwischen beiden Ländern. Da das Wetter leider nicht so gut war, haben wir hier nur eine Nacht verbracht. Wir konnten eine kurze Bootsfahrt in die Donauschlucht machen. Dabei konnten wir das Gesicht von Decebalus besichtigen. Es ist die höchste Steinskulptur Europas mit einer Höhe von 55 Metern und einer Breite von 25 Metern. Anschließend haben wir uns auf den Weg in die ungarische Hauptstadt gemacht.