10 Stunden Militärkonvoi

Heute Morgen waren wir pünktlich um 5 vor 8 am Ausgangsgate um direkt durchstarten zu können. Dort wurde uns dann mitgeteilt dass der Exitpass fehlt. Dabei hatten wir am Abend zuvor dreimal nachgefragt ob alle Papiere vollständig sind, was bejaht wurde. Sehr ärgerlich! Wir mussten zurück fahren und uns den Exitpass besorgen. Leider war noch niemand so richtig im Dienst. Wir mussten erst eine ungeheure Welle machen und viele zum telefonieren zwingen, bevor der Mann mit Exitpassblock kam. Wir bekamen die Zettel und dann musste auf den Zettel noch ein Stempel der Polizei drauf. Der Polizist war bereits vor dem Exitpassblockmann da. Er wollte Fotos unserer Tochter machen. Das hatten wir ihm direkt verboten so lange bis wir den Exitpass bekommen. Nach diesem Hinweis ging alles ganz schnell. Nach 10 Minuten hatten wir den Zettel inkl. Stempel. Umgehend forderte der Polizist das Foto ein. Er bekam es selbstverständlich. Danach konnten wir endlich die Grenze verlassen und uns auf den Weg Richtung Samarra machen. Nach ca. 1 km mussten wir beim 1. Checkpoint stoppen. Es wurden die Pässe kontrolliert und Fotos von den Autos gemacht. Danach wurde ewig mit den Vorgesetzten telefoniert. Da wir zwei Familien mit Kindern sind und dazu noch zwei Wohnmobile dabei haben, die wie Militärfahrzeuge aussehen, könne man uns nicht alleine fahren lassen… zu gefährlich ⚠️ Es wurde ein Begleitfahrzeug organisiert. Es dauerte leider 1,5 Stunden bis es ankam. Es mussten leider immer die Befehle von oben abgewartet werden. So läuft das beim Militär. Wir wurden dann von Checkpoint zu Checkpoint eskortiert. An jedem Punkt wartete schon das nächste Fahrzeug. Manchmal mussten auch wir warten, weil die Fahrzeuge noch nicht da waren. Insgesamt haben wir auf einer Strecke von ca. 500 Kilometern ca. 20 Checkpoints durchfahren . An jedem 3. Checkpoint wurden die Pässe sowie die Autos fotografiert. Fast an jedem Checkpoint wurde seitens der Soldaten ewig telefoniert um keinen Fehler zu machen. Zum Abend hin wollten wir nicht mehr fahren und uns einen Stellplatz suchen. Das wurde uns verboten. Hierzu mussten wir erst aus dem Militärgebiet raus. Also mussten wir bis 21h weiterfahren um das District Samarra zu erreichen. Erst dort war es möglich am Checkpoint zu übernachten. Vorher hatten wir keine Chance. Wir wurden immer weiter eskortiert. An einem der letzen Checkpoints haben wir es dann eskalieren lassen und unsere Fahrzeuge mitten im Weg stehenlassen mit dem Hinweis dass wir aufgrund von Müdigkeit und einsetzender Dunkelheit nicht mehr fahren können und wollen. An dieser Diskussion nahmen dann mindestens 7 Soldaten teil. Später kam dann noch der Polizeichef des Districts vorbei. Dieser konnte sehr gut englisch , entschuldigte sich für die Umstände, und erklärte uns dass wir in der Militärzone nicht übernachten dürfen. Dies wären die Vorschriften. In den letzen Jahren hatte in diesem Gebiet noch der IS (Islamischer Staat) gewütet und die syrische Grenze sei sehr nah, deshalb die Vorsicht. Er hätte aber mit seinem Kollegen beim nächsten Checkpoint gesprochen und dort könne man übernachten, da es anderes Bundesland ist. So wurden wir weiter eskortiert bis zum besagten Checkpoint. Hier konnten wir dann tatsächlich stehen bleiben und übernachten. Der Polizist hatte tatsächlich alles organisiert. An unserem Schlafplatz angekommen erkundigte sich der Polizist nochmals bei uns , ob alles gut gelaufen sei, was wir bejahten. Alle Soldaten waren an diesem Tag sehr hilfsbereit, freundlich und stets bemüht. Wir haben uns zu keiner Zeit unsicher gefühlt. Nach einem sehr anstrengenden Tag konnten wir dann endlich schlafen. Morgen geht es dann weiter, zunächst mit einem kurzen Ausflug nach Samarra.


Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s