Musandam

Nachdem wir gestern problemlos in die Emirate eingereist sind haben wir zunächst noch einen Zwischenstopp in Dibba im Emirat Sharjah gemacht. Insgesamt gibt es 7 Emirate. Neben Sharjah gibt es Abu Dhabi, Dubai, Ajman, Ras Al Khaimah, Umm al-Qaiwain und Fujairah. Heute sind wir dann zur omanischen Exklave Musandam gefahren. Musandam liegt im Norden des Sultanats Oman mit einer Fläche von 1800 km² und ca. 37.000 Einwohnern. Die Halbinsel mit seinen vorgelagerten Inseln liegt an der südlichen, arabischen Seite der Straße von Hormus. Musandam ist daher von hohem geopolitisch-strategischem Wert. Musandam ist eine Exklave, ein ausgelagerter Teil und nicht räumlich angebunden an das Staatsgebiet des Oman. Zwischen Musandam und Oman besteht ein Abstand von circa 100 Kilometern durch die Vereinigten Arabischen Emirate. Zum Gouvernement Musandam zählt verwaltungsmäßig auch die Exklave Madha.Hauptort von Musandam ist al Khasab das in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Neben der Bedeutung als Militärstützpunkt und der Fischerei sind der Warenumschlag (insbesondere für iranische Schmugglerboote) von Bedeutung. Die Punkte am Horizont werden schnell größer. Pünktlich zum Sonnenaufgang legen die kleinen Fiberglasboote aus dem siebzig Kilometer entfernten iranischen Bandar Abbas im Hafen von Khasab an. Die Ziegen, von der halsbrecherischen Fahrt noch ganz durchgerüttelt, werden von den Seeleuten entladen, zu Geld gemacht und auf die wartenden Pick-ups getrieben. Umgerechnet etwa zwanzig Euro bringt ein Tier ein. Auf den Märkten in den Emiraten erhalten die Käufer ohne Weiteres das Doppelte. Nachdem die Iraner auf Waffen untersucht worden sind, marschieren sie, gewappnet mit einer behördlichen Einkaufserlaubnis und Bargeld in der Tasche, in den Souq gleich hinter dem Hafen. Die Geschäfte sind für den Ansturm gerüstet und haben palettenweise amerikanische Zigaretten auf Lager. Auch Elektrogeräte und Unterhaltungselektronik sind begehrt.
Seit 1981, seitdem die Piste in die Steilküste von Musandam gesprengt wurde und damit direkter Anschluss an die klimatisierten Shoppingzentren der Scheichtümer besteht, blüht der Schmuggel. Vor etwa zehn Jahren bekam die Straße eine Asphaltdecke, seither rollt der Nachschub noch besser. Was schert es die Kaufleute von Khasab, dass die Mullahs die Einfuhr von westlichen Gütern verboten haben. Allen geht es prächtig bei diesem Deal: den Schmugglern sowie den Käufern in Iran, die ihnen die heiße Ware abnehmen. Der omanische Staat profitiert, denn der Zoll kassiert, und natürlich machen auch die Viehhändler ihren Schnitt und die Händler in Dubai und Ras al-Khaimah. Wie gut es den Kaufleuten von Khasab geht, ist den prächtigen Villen am Rande des Städtchens anzusehen. Bis vor 2005 noch militärisches Sperrgebiet wird zunehmend auch die touristische Infrastruktur ausgebaut. Hier besteht aufgrund der landschaftlichen Einzigartigkeit Musandams, das wegen seiner fjordähnlichen Meeresbuchten auch das „Norwegen Arabiens“ genannt wird, hohes Potenzial. Wir wollen hier eine Bootstour in die Fjorde machen. Die Grenzformalitäten waren heute recht nervig. Zweimal wurde unser Wohnmobil von innen und außen von omanischen Grenzbeamten durchsucht. Man sucht hier insbesondere nach Drohnen die im Oman streng verboten sind um Spionageaktivitäten zu verhindern. Anderen Reisenden wurden die Drohnen abgenommen und bei Ausreise wieder ausgehändigt. In dieser Hinsicht verstehen die Omanis keinen Spaß . Wir sind gespannt ob wir Delfine sehen. 


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