Nach ca. 38.000 Kilometern und der Durchquerung von 18 Ländern sind wir heute wieder in Deutschland eingereist. Wir hatten eine tolle, aber zum Teil auch sehr anstrengende Zeit. Reisen ist kein Urlaub, auch wenn es die Bilder und Berichte manchmal anders vermuten lassen. Wir haben sehr viele tolle Eindrücke von den Ländern und Menschen bekommen. Dass wir die Länder Äthiopien, Sudan und Iran nicht bereits haben war rückblickend ein gute und richtige Entscheidung. Insbesondere im Sudan hätten unerwartet und plötzlich große Schwierigkeiten bekommen können. Insbesondere der Orient mit seinen extrem gastfreundlichen Menschen hat uns sehr beeindruckt und den Islam nochmals in einem anderen Licht erscheinen lassen. Ein Leben in einem islamischen Land käme für uns allerdings nicht in Frage, auch wenn uns die Länder sehr beeindruckt haben. Wir wurden in keinem Land bedroht und mussten nirgendwo Bestechungsgelder zahlen. Zu keiner Zeit haben wir uns unsicher gefühlt. An den Grenzen waren die Formalitäten meist übersichtlich. Wir haben viele interessante Reisende kennengelernt. Zum Teil sind wir einige Tage zusammengereist und hatten eine schöne Zeit insbesondere wenn wir Familien mit Kindern getroffen haben. Nun freuen sich die Kinder auf Ihre Freunde und auf Ihre Spielzimmer auf die sie lange verzichten mussten. Unser Sohn hat das 1. Schuljahr dank Mobilhomeschooling gut gemeistert. Zugegebenermaßen war dies ein sehr große Herausforderung, die viele Nerven gekostet hat. Wir sind gespannt, wie unserem Sohn der zukünftige Besuch in der Schule gefällt. Er darf direkt mit der 2. Klasse beginnen. 337 Tage, 7 Tage in der Woche und 24 Stunden am Tag haben wir ununterbrochen zusammengelebt auf ca. 9 Quadratmetern ohne Rückzugsmöglichkeiten. Es mag romantisch klingen das man soviel Zeit als Familie miteinander verbringen konnte, aber auch dieser Eindruck existiert im realen Leben nur in der Theorie. Alle kamen während der Reise mal an Ihre emotionalen Grenzen. Mit ein wenig zeitlichem Abstand wird sich einiges später nochmal anders darstellen und manche Aufregung relativieren. Der Oman hat uns von allen Ländern am besten gefallen. Dort werden wir sicher nochmal hinfahren wenn eine Anreise über Land unproblematisch machbar ist. Unser Wohnmobil hat im Großen und Ganzen gute Dienste geleistet. Zum Teil haben wir dem Fahrzeug eine Menge zugemutet. Mehrfach mussten wir Schrauben im Aufbau nachziehen, da sich diese auf den Rüttelpisten gelockert hatten. Wir hatten KEINE! Reifenpanne. Bis auf einen etwas tieferen Riss in der Seitenflanke eines Hinterreifens sind alle Reifen in Ordnung. Der Riss wurde in der Türkei durch einen großen Stein und Unachtsamkeit verursacht. Weiterhin gab es einen Megasteinschlag, der die Windschutzscheibe stark beschädigt hat, zum Glück außerhalb des Sichtfeldes. Die Scheibe müssen wir dennoch vor dem Winter austauschen. Der Luftpresser und die Wasserpumpe sowie beide Fensterheber mussten getauscht werden. Weiterhin mussten wir das Kühlsystem reinigen lassen. Insgesamt waren die Reparaturen überschaubar und es gab zu keiner Zeit Probleme mit Ersatzteilen. In Deutschland werden wir noch Verbesserungen am Fahrwerk bzw. den Stoßdämpfern vornehmen lassen, da wir bei Sand- oder Pistenfahrten vorne sehr stark durchgeschüttelt wurden. Die Sandfahrten waren ohne Probleme machbar. Insgesamt haben wir uns 5 x im Sand festgefahren, konnten uns in vier Fällen immer dank unserer Sandbleche selber befreien. Bei einem Vorfall mussten wir rausgezogen werden. Nach 337 Tagen Transafrikatour endet dieser Blog nun. Mal sehen wo und wann wir weiter machen…